Traditionen, Bräuche und ein Fest der Sinne

Besonders die Karwoche, die Woche vor Ostern, ist in Kärnten ein bunter Reigen von Vorbereitungen und Feierlichkeiten. Jeder Handgriff hat seinen Platz, jede Tradition ihren Wert – es ist, als ob die Zeit selbst innehalten würde, um in aller Ruhe ihre alten Geschichten zu erzählen.
Der Auftakt: Palmsonntag und der Hauch des Frühlings
Der Frühling kündigt sich mit dem Palmsonntag an, wenn Kinder mit ihren „Palmbesen“ – kunstvoll gebundenen Sträußen aus frischen Zweigen und flauschigen Palmkätzchen, die mit Süßigkeiten und Salzbrezeln verziert sind – zur Kirche ziehen. Diese kleinen, liebevoll gestalteten Kunstwerke haben nicht nur eine segensreiche Bedeutung, sondern sollen auch Unheil und Krankheiten fernhalten. Der frische Duft der Zweige mischt sich mit der gespürten Vorfreude auf das bevorstehende Fest, das tief in der Kärntner Tradition verwurzelt ist.
Grün, still und doch lebendig: Gründonnerstag in Kärnten
Am Gründonnerstag erblüht die Osterzeit in ihrer vollen Farbenpracht. Spinatblätter, Spiegeleier und Rösterdäpfel dominieren das traditionelle Mittagessen. Doch der wahre Zauber entfaltet sich am Abend, wenn nach der Messe die Kirchenglocken für drei Tage verstummen, „nach Rom fliegen“ und die hölzernen Ratschen die Dörfer mit einer besonderen, feierlichen Ruhe erfüllen. Diese „Stillen Klänge“ sind nicht nur ein unverwechselbares Erlebnis, sondern auch ein bedeutender Teil des Kärntner Kulturerbes, das von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde.
Die Osterjause – Ein kulinarisches Meisterwerk
Das wahre Herzstück jeder Osterfeier in Kärnten ist jedoch die Osterjause. Der festlich gedeckte Tisch strahlt Vielfalt aus: Geselchter Schinken, gekochte Selchwürste, farbenfrohe Ostereier und frisch geriebener Kren sind unverzichtbar. Doch der wahre Star der Osterjause ist der Reindling. Dieser süße Kärntner Klassiker, auch als „Pohača“ bekannt, sorgt mit seinem einzigartigen süß-salzigen Geschmack für die perfekte Abrundung der Festtafel. Der Reindling ist weit mehr als nur ein Gebäck – er ist ein Stück lebendige Tradition, das über Generationen hinweg weitergegeben wird. Vielleicht möchten wir Ihnen unser eigenes Rezept verraten, damit Sie ein Stück Kärnten in Ihre eigene Küche holen können!
Traditionen, die den Frühling erwecken
Nicht nur die Tafel ist ein Ort des Staunens – auch die Osternestersuche gehört für Kinder und Junggebliebene dazu. Dank der milden Frühlingstemperaturen im Süden können die Nester oft schon im Garten versteckt werden. Auch bei uns auf dem Familiengut hat der Osterhase jedes Jahr viele Verstecke, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen auf die Jagd nach den bunten Eiern zu gehen – ein Erlebnis, das den Frühling einläutet.
Die Osternester sind nur ein Teil der festlichen Atmosphäre. In vielen Kärntner Regionen wird das „Ostereierschlagen“ gefeiert, ein Wettkampf, bei dem sich die Familien messen, wer das stärkste Ei hat. Auch das „Osterfeuer“, bei dem große Feuer entzündet werden, um den Winter zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen, darf nicht fehlen. Diese Bräuche schaffen eine besondere Atmosphäre des Zusammenhalts und der Lebensfreude.
Die Ostertage in Kärnten sind voller Wärme, Traditionen und Geschichten. Vom Palmsonntag bis zur letzten Eiersuche am Ostermontag – jede Tradition hat ihre eigene Magie. Erleben Sie traditionelle Osterbräuche hautnah und lassen Sie sich am Familiengut von einer köstlichen Symphonie aus süß und salzig, alt und neu verzaubern. Feiern Sie den Ostergenuss am Familiengut und entdecken Sie die besonderen Highlights unserer Osterwoche – eine Zeit voller Vergnügen und unvergesslicher Momente!
Bis bald!
Ihre Gastgeber Adi & Barbara Burgstaller